Mapping Memories

Erinnerungen verorten.

Stolpersteine Eduard, Hirsch und Ida Herrmann & Ernst, Hedwig und Artur Neumann

Die Brüder Eduard und Hirsch, genannt Hugo, Herrmann wohnten seit 1897 in Siegen. Sie waren jüdische Kaufleute und unterhielten in der Marburger Straße ein Textilkaufhaus. Hirsch Herrmann besaß zudem ein Spielwarengeschäft am Kölner Tor und ein Haushaltswarengeschäft am Markt. In dem Geschäft am Markt wohnte er mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen Otto und Ernst. Eduard Herrmann war von 1923 bis 1938 Vorsteher der Siegener Synagogengemeinde. Seine Frau Lina verstarb bereits im Jahre 1927. Das Ehepaar hatte einen Sohn namens Hugo.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialist:innen im Januar 1933 begann im Deutschen Reich die Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer Bürger:innen. Die Geschäfte von Eduard und Hirsch Herrmann wurden zwischen 1936 und 1938 arisiert.

Am 10. November 1938 steckten SS-Männer die Siegener Synagoge in Brand. Schon einen Tag zuvor waren Eduard, Hirsch und Hugo Herrmann mit weiteren Mitgliedern der Synagogengemeinde Siegen verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert worden. Von dort kehrten sie im Dezember 1938 nach Siegen zurück. Um der Deportation nach Theresienstadt zu entgehen, begingen Hirsch und seine Frau Ida im Juni 1942 Selbstmord. Ihr Grab befindet sich auf dem Hermelsbacher Friedhof in Siegen.

Eduard Herrmann gelang bereits im August 1940 die Flucht nach Palästina. In Haifa angelangt, setzten die britischen Besatzer hunderte Flüchtlinge wochenlang auf dem Schiff „Patria“ fest. Die „Patria“ sollte zur Insel Mauritius weitergeleitet werden. Dies wollte die Untergrundorganisation „Haganah“ unbedingt verhindern. Durch eine gezielte Sprengung sollte die „MS Patria“ seeuntüchtig gemacht werden. Doch die Sprengstoffmenge war falsch berechnet. Bei der Explosion am 25. November 1940 starben ca. 260 Menschen, darunter auch Eduard Herrmann.

Mehr zu den Biografien der Familie Herrmann kann man im Aktiven Gedenkbuch nachlesen.

Hier wohnte auch die Familie Neumann. Ihre Biografien sind im Aktiven Gedenkbuch dokumentiert.

Informationen

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