Die deutsche Wehrmacht hatte bei ihrem Rückzug Anfang 1945 alle acht Brücken über die Sieg gesprengt, so auch die Siegbrücke, die den Zugang zum Kölner Tor als Eingang in die Oberstadt gewährte.

Als 1949 die neue Siegbrücke eröffnet wurde, konnte das Kölner Tor wieder vollständig an das Verkehrsnetz angebunden werden. Mit der Wiederherstellung dieser zentralen Verbindung begann auch die gestalterische Neuausrichtung des Platzes.
Bis zur Kriegszerstörung hatten sich das Kölner Tor und Teile der Kölner Straße insbesondere durch ihre gründerzeitliche Architektur ausgezeichnet.

Nach der Bombardierung lagen große Teile dieser Bebauung in Trümmern, wenn sie auch nicht vollständig niedergebrannt war, wie die Fachwerkbebauung.

Mit dem Wiederaufbau setzte sich das Stadtplanungsamt ambitionierte Ziele: Das Kölner Tor sollte wieder als repräsentatives Tor zur Altstadt wahrnehmbar sein. Der Platz wurde städtebaulich aufgewertet, indem eine harmonische Anordnung der Gebäude und eine klare Verkehrsführung geschaffen wurden. Dies zeichnete sich unter anderem durch die Einbindung von Arkaden entlang der Neubauten aus und durch eine bewusste Häuserlücke zwischen der Hauptstraße und der Sieg.
1952 waren bereits einige dieser Maßnahmen umgesetzt und es entwickelte sich reger Verkehr.

Der Beitrag entstand im Rahmen des Seminars Kriegsende(n) in Siegen 1945. Orte des Wiederaufbaus als Erinnerungsorte des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte unter der Leitung von Dr. Daniela Mysliwietz-Fleiß
Autoren: Luca Platzbecker, Luca Bartz, Paul Hinz, Simon Tokarczyk, Nils-Torben Pott